Was ist Naturkosmetik?

Naturkosmetik hat sich in den letzten Jahren vom ausschließlichen Nischenprodukt entfernt und gewinnt immer mehr an Bedeutung. Nicht selten stellen sich Interessenten die Frage: Was ist Naturkosmetik? Natürliche Kosmetik und Biokosmetik setzen auf natürliche Rohstoffe, pflanzlicher Herkunft. Unter den Inhaltsstoffen sind Fette und Öle wie Oliven- und Mandelöl weit verbreitet. In der konventionellen Kosmetika bildet oft Mineralöl wie Paraffinum Liquidum die Basis. In der Naturkosmetik bieten die Öle wie Mandel- und Olivenöl neben verschiedenen pflegenden Fettsäuren auch wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe. Darüber hinaus werden pflanzliche Extrakte, ätherische Öle, Wachse, Aloe Vera-Gel und Blütenwasser eingesetzt. Einige Rohstoffe der natürlichen Kosmetika wie z. B. Bienenwachs ist tierischer Herkunft. Viele gesundheits- und umweltschädliche Stoffe sind in zertifizierter Naturkosmetik verboten. Dazu zählen unter anderem viele Konservierungsstoffe und mineralölbasierte Mikroplastik. Es sind ausschließlich mineralische Lichtschutzfilter erlaubt.

Was ist Naturkosmetik

Was ist Naturkosmetik?: Geschichte der Naturkosmetik

Seit vielen tausend Jahren pflegen sich Menschen, um die Haut vor Austrocknung durch Kälte oder Hitze zu schützen aber auch Ungeziefer fernzuhalten. In der Geschichte der Naturkosmetik wurde dies nur mit Ölen aus Pflanzen und Tieren erreicht. Im alten Ägypten, vor dem Bau der Pyramiden, wurden die Verwendung von Kräutern und Gewürzen mit Wachsen und Erden in der Zahnpflege verzeichnet. Da es damals keine konventionelle Kosmetik gab, stellte man sich nicht wie heute die Frage: Was ist Naturkosmetik? Vielmehr war Naturkosmetik die Kosmetik der damaligen Zeit.

Ende des 19. Jahrhunderts konnte die Haltbarkeit von Kosmetikprodukten mit neu entdeckten Stoffen verlängert werden.

Es handelte es sich um synthetisch hergestellte Substanzen wie die Grundstoffe Petrolatum und Paraffin. Die Vorteile dieser Stoffe lagen auf der Hand: günstige Anschaffung, einfache Handhabung und hohe Verfügbarkeit.

Doch die Nachteile wurden anfangs nicht berücksichtigt und hinterfragt. Ende der 60er Jahre wurde mit der Hippiebewegung das Thema naturbewusstes Leben gesellschaftlich thematisiert. Es entstand der Bedarf an natürlichen Produkten, auch im Kosmetikbereich. In Kalifornien hatte der Vater von Carl-Michael Diedrich ganze Pionierarbeit geleistet. Zusammen mit seinen Söhnen presste er per Hand natives Jojobaöl und Avocadoöl. Er importierte australisches Teebaumöl in die Vereinigten Staaten und brachte es auf den amerikanischen Markt.

Carl-Michael Diedrich entwickelte eine eigene Zahncremerezeptur. Nachdem er genug Zuspruch für die selbst hergestellten Produkte erhalten hatte, entschied er sich dazu, Hersteller von Naturkosmetik zu werden. Anfang der 90er Jahre war die Rohstoffauswahl für Naturkosmetik sehr begrenzt. Es war ein regelrecht schwieriger Markt in dem sich nur wenige Unternehmen bewegten. Der Entwicklungsprozess war schwer und viel zu langsam, die Hersteller von Rohstoffen rar. Erst Anfang der 2000er Jahre kam der Markt in Bewegung.

Vorteile gegenüber konventioneller Kosmetik

Was ist Naturkosmetik und welche Vorteile hat diese gegenüber konventioneller Kosmetik? Die Antwort ließe sich kurz formulieren: Weniger Chemie im Badezimmer, mehr Gesundheit und Nachhaltigkeit. Doch der Einsatz von natürlicher Kosmetik bietet soviel mehr. Sowohl aus der Sicht der Kosmetik als auch aus der ethischen Sicht. Bio-Kosmetik steht ethisch für einwandfreie Rohstoffe aus biologischem Anbau und ohne Tierversuche. Es werden keine Silikone, Parabene, Mikroplastik und mineralölbasierte Rohstoffe verwendet. Es sind nur Stoffe erlaubt, die in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden können und die Umwelt nicht belasten. Die Umwelt wird geschont. Immer mehr Nutzerinnen und Nutzer von Naturkosmetik schätzen das.

Mittlerweile werben auch konventionelle Deodorants mit der Aufschrift „aluminiumfrei.“ Dabei hat die natürliche Kosmetik schon immer auf Aluminiumsalze verzichtet. Genauso auf synthetische Duftstoffe und den Bakterienkiller Triclosan. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass Natur-Deos meist in Glasflaschen angeboten werden und ohne Treibgase als Zerstäuber auskommen. Der Schweißgeruch wird durch Pflanzenextrakte wie Melisse, Salbei und Limette bekämpft.

Statt auf eine gute Schäumung dank synthetischer Tenside zu setzen, die oft aus Mineralöl gewonnen werden, verwenden natürliche Reinigungsprodukte Tenside aus nachwachsenden Rohstoffen wie Kokos, Zuckerrübe und Raps. Auch wenn diese nicht so schön schäumen, bieten sie eine gute Reinigungswirkung.

Was ist Naturkosmetik und worauf muss ich noch achten? Beim Haarstyling kommt die Bio-Kosmetik ebenfalls zum Einsatz. Reine Pflanzenfarbe färbt ganz ohne Synthetik. Es werden Bestandteile aus Indigo, Henna, Blüten, Wurzeln und Blättern verwendet. Dabei legt sich die Farbe um das Haar und dringt nicht in die Haarstruktur ein. Natürliche Stylingprodukte lassen sich gut auskämmen und lagern sich nicht ab. Gewonnen aus Ausscheidungen der Lackschildlaus, hält der Schellack das Haar in Form. Für den Glanz sorgen Pflanzenöle.